SMTP filtered

Bei der Spam-Bekämpfung gehen manche (offenbar sehr verzweifelte) Internetprovider ungewöhnliche und abenteuerliche Wege. Über einen davon bin ich gerade gestolpert: Um dem horrenden Spam-Aufkommen von Malware-infizierten Home-Computern Herr zu werden, blockt beispielsweise der kanadische Internetanbieter Shaw bei Heim-DSL-Anschlüssen kurzerhand allen Traffic auf TCP Port 25, der nicht zu den hauseigenen SMTP-Mailservern geht. Folge: Eigene oder SMTP-Anbieter von Drittanbietern können nichtmehr verwendet werden: http://www.theblog.ca/shaw-telus-smtp Dass Kunden dagegen nicht Sturm laufen deutet wohl darauf hin, dass die meisten Privatkunden ihre Shaw-eMail-Adresse mit den zugehörigen Mailservern verwenden.

Wie damit umgehen? Im Wesentlichen gibt es drei Wege. Der erste ist nur für den Besitzer des Anschlusses bzw. permanente Mitbewohner eine Option: Die SMTP-Server von Shaw verwenden.

Wer einen eigenen SMTP-Server betreibt, kann ihn auf einen anderen Port konfigurieren. Häufig verwenden SMTP Server neben TCP 25 auch TCP 465 und/oder weitere Alternativports. Jedoch gelang es mir nicht, Evolution so zu konfigurieren, dass es diese Alternativports auch verwendet -- was gerüchteweise aber möglich sein soll.

Die möglicherweise einfachste Option (insbesondere wenn die Behinderung nur vorübergehend ist, z.B. weil man sich auf einer Reise befindet und ohnehin bald einen anderen Internetanschluss verwenden wird) besteht in der Verwendung eines Webmailers. Viele Drittanbieter (wie web.de und GMX) bieten dies ohnehin an, Betreibern von eigenen Web- und Mail-Servern steht mit Roundcube (http://www.roundcube.net/) eine gute OpenSource Software basierend auf PHP zur Verfügung.

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